Andy Warhol

Neuschwanstein

, 1987
  • Material
    farbiger Offsetdruck auf Büttenpapier
  • Production Method
    Gemäß den Angaben des Editeurs, der die Grafik damals aufgelegt hat, sind die Verfärbungen am oberen weißen Blattrand, die sich durch die gesamte Auflage ziehen und von Blatt zu Blatt variieren, keine Beschädigungen, sondern produktionsbedingt – also beim Druck selbst entstanden.
  • Edition Size
    1200
  • Measurement
    91 cm x 62 cm Blattmaß
    nicht nummeriert, stempelsigniert von Warhols „Factory“
  • Details about the frame
    Handgefertigter Ahornrahmen mit 10 mm Distanzleiste, weiß lackiert.
    Maße: ca. 68 cm x 97 cm, mit schön schmaler Leiste; Leistenbreite: ca. 1,5 cm, Leistentiefe 3 cm, staubdicht verschlossen, inkl. rückseitiger Hängeleiste
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Aufgrund seiner Affinität zur Gebrauchsgrafik stimmte Andy Warhol trotz seines Weltruhms dieser Auftragsarbeit der Bayrischen Rückversicherung zu. Er kannte keinerlei Berührungsängste mit der Wirtschaft, und das Unternehmen besaß in seiner Sammlung bereits bedeutende Warhol-Drucke wie „Marilyn“ oder „Flowers“. Das Motiv für das Warhol'sche Werk zum Firmenjubiläum der Versicherung sollte sich auf München oder Bayern beziehen – und der Künstler entschied sich für eine der wohl bekanntesten fotografischen Panoramaansichten des Schlosses Neuschwanstein, das er auf einer Deutschlandreise 1971 besucht hatte. Eine rote Alpenkulisse mit schneebedeckten Bergspitzen vor wolkenlosem Himmel, darunter ein leuchtend blauer See, das Schloss selbst sticht in hellem Orange hervor. Die Warhol-typischen starken Kontraste verfremden und betonen gleichzeitig das Charakteristische des Motivs. Der US-Künstler übersteigert in diesem Farbsiebdruck den Kitsch in einem Maße, dass dieser sich selbst entlarvt, oder anders: sich in seiner wirksamen Größe zeigt. Gemäß den Angaben des Editeurs, der die Grafik damals aufgelegt hat, sind die Verfärbungen am oberen weißen Blattrand, die sich durch die gesamte Auflage ziehen und von Blatt zu Blatt variieren, keine Beschädigungen, sondern produktionsbedingt – also beim Druck selbst entstanden. Zwei Exemplare von „Neuschwanstein“ realisierte Warhol auch in Öl – es sind wahrscheinlich seine letzten vollendeten Arbeiten kurz vor seinem plötzlichen Tod.
„Ich habe es geliebt zu arbeiten, als ich Gebrauchsgrafiker war, wenn man einfach gesagt bekam, was man tun musste und wie man es machen sollte.“ Das sagte kein Geringerer als der Hauptvertreter der Pop Art: Andy Warhol. Als Andrew Warhola 1928 in Pittsburgh geboren, begann er 1945 am Carnegie Institute of Technology in seiner Heimatstadt Design zu studieren. 1949 zog er nach New York und arbeitete dort als erfolgreicher Werbegrafiker vor allem für Mode-, Hochglanz- und Lifestylemagazine .
In den 1960er Jahren entstanden die ersten „Elvis“- und „Marilyn“-Porträts, die „Desaster“- und „Do it Yourself“-Bilder sowie seine „Campbell‘s Suppendosen“. Der Künstler stilisierte Letztere – wie etwa auch die Coca-Cola-Flasche – zu Ikonen der amerikanischen Konsumwelt, er machte Alltagsprodukte und ihren artifiziellen Aspekt zum künstlerischen Thema. Die Siebdruck-Serien sorgten innerhalb kürzester Zeit für Warhols kometenhaften Aufstieg, und seine „Factory“, Atelier und Wohnstätte zugleich, entwickelte sich zu einem berühmten Treffpunkt der internationalen Kunstszene.