Günther Förg

Unikat III

, 1996/98
  • Material
    Radierung auf Bütten, mit Aquarell koloriert / Unikatcharakter
  • Production Method
    vorderseitig handschriftlich signiert, datiert und nummeriert
  • Edition Size
    16
  • Measurement
    Blattmaß: 38 x 46 cm
    Bildmaß: 24,8 x 32 cm
  • Details about the frame
    Handgefertigter braun gewachster Eichen-Holzrahmen, mit 10mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 41,4 x 47,2 cm. Inkl. rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen.
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Über die Edition

„Ich überlege mir nicht, ob ich blau malen muss. Sondern ich greife instinktiv zum Blau. Und das ist die Qualität. Wenn Du lang überlegst, wird es verkrampft.“ Günther Förg selbst beschrieb 1997 so seine Herangehensweise an die Malerei. In den zwei hier vorgestellten Radierungen, die er nachträglich von Hand mit Aquarellfarbe übermalte, spiegelt sich dieser spontane Gestus wider.

Schon in seinen frühen Schaffensjahren arbeitete der Künstler, der bereits vor seiner documenta-Teilnahme 1992 international gefeiert wurde, mit Linien, Rahmen, Streifen, Kreuzen, Gittern oder Netzen. Scheinbar leicht und mühelos ließ er in der Radierung „Unikat IV“ aus horizontalen und vertikalen Linien solche Gitter entstehen ‒ zwei sind nebeneinander-, das dritte in der Länge der beiden oberen daruntergesetzt. Ein Verweis auf die Architektur, eine von Förgs wichtigsten Inspirationsquellen? Die Gitter wurden von ihm in blassem Rot, Blau und Gelb-Grau koloriert. Die so geschaffenen Farbfelder erinnern an Blöcke aus Legosteinen. Oder ist es vielleicht ein Gesicht mit breitem Grinsen?

In Förgs Radierung „Unikat III“ ist die Hälfte des für den Druck vorgesehenen Bereichs frei gelassen. Sechs an Rauten gemahnende Formen sind zu erkennen, umgeben von schwarzen, wie mit der Tusche gesetzten Strichen und analog zu „Unikat IV“ nachträglich von Hand koloriert. Unser Blick bleibt aber vor allem an einem senffarbenen Fleck hängen, der direkt in der oberen Bildmitte platziert ist – womöglich ein Fingerabdruck des Künstlers?

Über den Künstler

Zwischen der zügigen Malweise und den vielschichtigen kunsthistorischen Verweisen im Œuvre von Günther Förg scheint zunächst ein Widerspruch zu bestehen. Aber gerade in ihm offenbart sich Förgs künstlerische Sensibilität: Grundlage seiner Arbeit war immer die Offenheit gegenüber Einflüssen von außen, die sich auch in seiner Vielseitigkeit zeigte, war er doch gleichermaßen als Maler, Fotograf und Bildhauer tätig. Steter Begleiter waren ihm dabei die Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreflexion.

Geboren 1952 im malerischen bayrisch-schwäbischen Füssen, studierte Förg in der Klasse des informellen Malers Karl Fred Dahmen an der Akademie der Bildenden Künste in München, an der er später selbst eine Professur innehatte. Seit Beginn der 1980er-Jahre sind seine Arbeiten international in Ausstellungen präsent, die er zu Lebzeiten meist selbst kuratierte. Förg starb 2013 im Alter von nur 61 Jahren.

Latest Exhibitions (Selection)

2014, Günther Förg, Museum Brandhorst, München
2013, A Window to the World, Fondation de l'Hermitage, Lausanne
2012, Günther Förg 1987‒2011, Galerie Max Hetzler, Berlin
2012, Contemporary Galleries: 1980 – Now, MoMA, New York
2012, Art and Press, Martin-Gropius-Bau, Berlin
2011, Volume, MACBA, Barcelona
2010, The Lucid Evidence, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.
2009, Fondation Beyeler, Basel
2009, 60 Jahre ‒ 60 Werke. Kunst aus der Bundesrepublik Deutschland, Martin-Gropius-Bau, Berlin
2008, KölnSkulptur 4, Skulpturenpark Köln
2008, Back and Forth, Essl Museum, Klosterneuburg
2007, Who’s Afraid of Red, Yellow and Blue? Positionen der Farbfeldmalerei, Staatliche Kunsthalle, Baden-Baden
2007 Günther Förg. Raum und Fläche – Fotografien, Kunsthalle Bremen
2006, Der Blaue Reiter im 21. Jahrhundert, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München
2004, Colección de Fotografía Contemporánea de Telefónica, Fundación Telefónica, Madrid
2004, Kunst ‒ ein Kinderspiel, Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt a.M.
2003, To the Builders, Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv
2002, Startkapital, K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
1999, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid

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