Katharina Arndt Diva after Work, 2019 Material Lithografie, 5 Farben Edition Size 20 Measurement 38,5 x 51 cm signiert und nummeriert Auflage 20 Details about the frame Handgefertigter schwarzer Ahorn-Holzrahmen, inkl. 10mm Distanzleiste, Museumsglas, Außenmaß 56,2 x 42,6 cm, inkl. rückseitiger Aufhängung, luftdicht verschlossen The new and affordable way to buy contemporary art Strictly limited and signed art editions Limited stock From emerging talents to today’s most sought-after artists Easy and free sign-up to shop our weekly deals SIGN UP NOW Already have an account? Über die Edition Der Blick der azurblauen Augen unter den gelbblonden Locken spießt den Betrachter förmlich auf. Die manikürte Rechte umgreift ein dickwandiges Kristallglas mit honigfarbenem Drink, die Linke hält selbstbewusst die Zigarettenspitze. Die Brüste wogen über dem Blau der angedeuteten Badewanne. Der Titel „Diva after Work“ erzählt einiges über das Verständnis von Weiblichkeit und den performativen Aspekt des Frauseins. Der Begriff „Diva“ beinhaltet das vermeintlich Komplizierte und Kapriziöse, das man Frauen, die ihre Bedürfnisse formulieren, gern unterstellt. Da stecken sowohl soziale als auch politische Implikationen drin. Es ist der klassische männliche Blick auf die Frau, den Katharina Arndt untersucht ‒ um ihn sowie alles, was er sehen will, nach eingehender Betrachtung auf dem Boden der Realität zerschellen zu lassen. Denn diese Diva wird nicht einfach angeschaut, sie schaut zurück, und zwar mit stechenden Augen, die jeden Voyeur sofort überführen. Durch das Überperformen von Weiblichkeit, die obszön roten Brustwarzen, den viel zu roten Mund, die gelbblonden Haare, stellt sie bloß, was wir erwarten. Dabei verrät sie unsere Sehgewohnheiten und bringt uns dazu, über das angestammte Bild von Weiblichkeit und Femininem und den Blick darauf nachzudenken und daran zu rütteln. Sie erinnert uns daran, dass jeder sein eigenes Bild vom Frausein, aber auch vom Menschsein, malen muss. Arndts „Diva“ ist nur eine Möglichkeit von unendlich vielen. Über die Künstlerin „BUSY finding myself“ – wer wäre das heutzutage nicht? In ihren Papierarbeiten mit Marker und Acryl fängt die Künstlerin Katharina Arndt mit Ironie und Witz unsere Gegenwart ein. „Ich würde meine Motive als 21. Jahrhundert beschreiben“, sagt sie. Wir sehen selbstbewusste Frauen, Sonnenbrillen, Smartphones und lesen Claims und Glaubenssätze unserer Zeit. Während bei Arndt eine Frau mit Drink im Pool intensiv den Klimawandel diskutiert, säßen wir vielleicht auch schon wieder im Flieger zum nächsten Wochenendziel – gäbe es kein Corona. Mit welcher Leichtigkeit die 1977 geborene Wahlberlinerin ein weit verbreitetes Lebensgefühl und seine Abgründe aufs Papier bringt, zeugt von großer künstlerischer Intuition. Nicht nur die Motive, sondern auch die Materialien, mit denen Arndt Kunst schafft, spiegeln das Jetzt: Neben Lackstiften und glänzender Acrylfarbe verwendet sie PVC-Folie, Lackpapier oder Plexiglas. Und auch ihre Figuren könnten kaum stärker mit der Gegenwart verbunden sein. „Sie sind sozial hoch aktiv und zugleich sozial isoliert“, sagt Arndt. Ihre Malereien, Zeichnungen und Leuchtschriften zeigen die Oberfläche, erzählen allerdings viel mehr – und bleiben in ihrer Bewertung höchst ambivalent. Das macht Arndts Werke umso wirkungsstärker. Denn wer wollte schon abschließend beantworten können, wie das ideale Frauenbild oder der ultimative Lifestyle aktuell auszusehen haben? Wir sind – wie zu allen Zeiten – mittendrin im Verhandlungsprozess, auch mit uns selbst. Katharina Arndt wird durch mehrere Galerien international vertreten, in Deutschland u. a. durch die Galerie 21.06 in Ravensburg und in Barcelona durch die Arte Aurora Galeria. Latest Exhibitions (Selection) „Dark and Stormy“ – Gruppenausstellung im Espronceda Center for Art and Culture in Barcelona (2019) Links of Interest (Selection) Video-Interview mit Katharina Arndt Katharina Arndt bei „Saloon“, einem Berliner Netzwerk von Frauen aus dem Kunstbereich Discover More Art Tal R Deaf Institute, 2014 Lucie Bennett Honey Island, 2018 Werner Berges Werner Berges. 100 + (Collector’s Edition III), 2017