Martin Assig

Geliebte

, 1998
  • Material
    Radierung (vernis-mou mit chine collée)
  • Production Method
    Signiert, datiert und nummeriert
  • Edition Size
    18
  • Measurement
    36,5 x 28 cm
  • Details about the frame
    Handgefertigter, edler Eichen-Holzrahmen, mit 10 mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 32,5 x 41,2 cm. Inkl. rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen.
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„Geliebte“ (1998). Der kurze Titel dieser Zeichnung entstand rein assoziativ. Ein Kunstwerk ist für Martin Assig nicht mit Worten zu fassen. In der Darstellung eine Tänzerin in Tüll zu vermuten, die in einem Moment der Zartheit und Erotik eingefangen wird, gelingt kaum. Nicht das Bekannte, sondern die Irritation bestimmt dieses Bild. Assig entscheidet sich für ein ungewöhnliches Motiv. Er hat die weibliche Figur bewusst am oberen Bildrand angeschnitten, zeigt weder Kopf noch Oberkörper. So als würden wir an uns selbst herunterschauen, entspricht diese Ansicht unserer eigenen Körperwahrnehmung. Wir betrachten sozusagen unser Selbst in jemand anderem. Die Grenzen zwischen Kunstwerk und Betrachter verschwimmen. Die schwarzen Totenköpfe, geschickt als Blüten einer Blume auf den Oberschenkeln der Figur gleich einem Tattoo angeordnet, irritieren zwar erst auf den zweiten Blick das feine Rosa der Zeichnung. Die Harmonie zwischen Kunstwerk und Betrachter ist dennoch dahin. Dieses Vanitasmotiv bleibt ein Detail, aber es raubt uns das ewige Leben. Die „Geliebte“, gerahmt und hinter Glas konserviert, ist trotz aller Nähe dem Menschlichen überlegen!
Martin Assig, geboren 1959 in Schwelm, hat mit seiner Kunst einen eigenen Kosmos erschaffen. Seine Malerei ist zeitlos und widerspenstig. Sie wirkt absichtsvoll unbeholfen. Gerade weil seine Bilder die perfekte Attraktion negieren, den schnellen Trend verneinen, gelingt ihm mit ihnen Magie. Von ihnen gehen Kräfte aus, die, kaum zu versprachlichen, das Innerste berühren. In der Spannung von Figur, Ornament und Schrift fordert der deutsche Künstler das Bild heraus. Dazu nutzt er eine fast archaische Maltechnik: die Wachsmalerei in Verbindung mit Baumwolle und Holz. Assigs unzählige Zeichnungen entstehen nicht nach Konzept, sondern sehr direkt im zeichnerischen Prozess mit Bleistift, Kohle, Farbstift, Kreide und Tusche.
1993 wurde Assig mit dem renommierten Käthe-Kollwitz-Preis der Akademie der Künste, Berlin, ausgezeichnet. Die Kulturstaatsministerin Monika Grütters zählt Werke von ihm zu ihrer Privatsammlung. International beachtet, befinden sich seine Arbeiten im MoMA, New York.
Aktuell stellt Assig neben Künstlern wie Norbert Bisky oder Tobias Rehberger im Haus am Waldsee in Berlin aus. Zum Gallery Weekend in der Hauptstadt zeigt die Galerie Volker Diehl Arbeiten des Künstlers.

Latest Exhibitions (Selection)

2017, VERMISST Der Turm der blauen Pferde von Franz Marc – Zeitgenössische Künstler auf der Suche nach einem verschollenen Meisterwerk, Haus am Waldsee, Berlin
2015, Glückhaben, Haus am Waldsee, Berlin
2013, Magdalena Schwester, Schirmer/Mosel Showroom, München
2012, Schreihals, Galerie Diehl, Berlin; Zeichnungen, mit Mark Lammert und Thomas Müller, Galerie Born Darss, Born
2010, Vasen, Gipfel, Menschen, Galerie Born Darß
2009, Orakel, Galerie Tanit, Munich; La Presa/Die Beute – Obras 1995-2008, CAB, Burgos
2008, Westwerk Havelhaus, Galerie Volker Diehl, Berlin
2007, Inselwasser, Galerie Tanit, Munich
2006, Neue Bilder, Jablonka Galerie, Cologne
2005, Michael Kohn Gallery, Los Angeles; Schlaf im Garten, Galerie Vidal Saint Phalle, Paris
2004, Lieder/Songs, Galerie Volker Diehl, Berlin; Songs/Lieder, Michael Kohn Gallery, Los Angeles
2003, Wunderfresser, Galerie Reckermann, Köln; Atlantan, Galerie Tanit, München; Galerie Vanguardia, Bilbao; Galerie Dörrie*Priess, Hamburg

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