Thomas Ruff

Cassini 01 (Ruff)

, 2010
  • Material
    C-Print auf Canson-Karton
  • Production Method
    Zur Edition gehört die Publikation "Thomas Ruff. Oberflächen, Tiefen", Hrsg. Kunsthalle Wien, Verlag für moderne Kunst, Nürnberg, 288 Seiten
  • Edition Size
    50
  • Measurement
    40 cm x 50 cm (Blattmaß), 25 cm x 25 cm (Motivmaß)
  • Details about the frame
    Handgefertigter, weiß lackierter Holzrahmen mit entspiegeltem Museumsglas, Außenmaße des Rahmens 44,8 cm x 54,8 cm, mit 10mm Distanzleiste, Passepartout (abweichend vom Bild) und rückseitiger Hängeleiste zum einfachen Aufhängen - Museumsqualität!
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Der italienische Astronom Giovanni Cassini stand Pate bei der Benennung der NASA-Raumsonde, die seit 2004 spektakuläres Bildmaterial des Ringplaneten Saturn und seiner Satelliten liefert. „Cassini 01“ heißt diese Fotografie von Thomas Ruff und verweist damit direkt auf das Ausgangsmaterial, das der Künstler für diese Arbeit verwendet und bearbeitet hat. Erstmals für seine Werkgruppe „Sterne“, entstanden zwischen 1989 und 1992, arbeitete Ruff mit Archivmaterial des European Southern Observatory (ESO). Er hatte feststellen müssen, dass seine Kamera-Ausrüstung technisch nicht ausreichte, um Fotos etwa vom Saturn, der Marsoberfläche oder dem nächtlichen Sternenhimmel in vergleichbarer Qualität zu machen. Für seine „Cassini“-Serie veränderte er nun die Farben des Ausgangsmaterials, manipulierte Kontraste und Bildausschnitte und schuf so aus einem wissenschaftlichen, „objektiven“ Bild ein nahezu abstraktes, malerisches Bild. „Was ist wahr, was ist falsch? Glauben wir den Bildern?“ – das sind Fragen, die sich bei der Betrachtung seiner Bilder unmittelbar stellen. Mit solchen Arbeiten hat Ruff die analoge Fotografie und damit die klassische Abbildung der „Wirklichkeit“ hinter sich gelassen und erinnert uns mit seinen kosmischen Motiven daran, dass Fotografie – nur auf den ersten, schnellen Blick ein Paradoxon – eigenen Interpretationen und subjektiven Vorstellungen unterliegt.
Thomas Ruff, einstiger Schüler der Bechers an der Kunstakademie Düsseldorf, gehört zu den bekanntesten Fotokünstlern seiner Generation. Seine Fotografien werden zu Höchstpreisen gehandelt. In seinem künstlerischen Schaffen erfindet sich er jedesmal neu: Hatte er zum Beispiel in der 1979 begonnenen Serie „Interieurs“ die Spießigkeit und den Mief der Bürgerlichkeit mit Fotos von biederen Tapeten, Sofaecken und Topfpflanzen abgebildet, portraitierte er ab 1986 Freunde und Bekannte vor schlichtem Weiß, frontal, ohne Lächeln und ungeschminkt – und dokumentierte damit die Schönheit von Normalität. Mit dieser Serie überlebensgroßer, auf 2 Meter hohe Plexiglasscheiben aufgezogener Portraits gelang ihm der internationale Durchbruch.

Bis heute trägt Ruff maßgeblich zum hohen Stellenwert künstlerischer Fotografie deutscher Herkunft im internationalen Vergleich bei.

Stets auf der Suche nach neuen Themen, zeigte sich Ruff schon früh von der Fotografie aus dem Bereich der Astronomie, speziell von Aufnahmen des nächtlichen Sternenhimmels, fasziniert. Erstmals 1989 experimentierte er mit Archivmaterial des European Southern Observatory (ESO), aufgenommen von Weltraumsonden oder Teleskopen, das er bearbeitete, verdichtete, kolorierte oder beschnitt und so Bilder nach seinen Vorstellungen gestaltete. „Anfangs fehlte Kritikern das Vokabular für unsere Art der Fotografie. Man sprach über uns wie über Maler“, erinnert er sich in einem gemeinsamen Interview mit Studienfreund Andreas Gursky 2012 für das Magazin „Der Spiegel“. Im selben Jahr widmete das Haus der Kunst in München Ruff eine umfassende Präsentation derjenigen Werkgruppen, die ihn international berühmt gemacht haben.

Latest Exhibitions (Selection)

2013 Thomas Ruff, photograms and ma.r.s.. David Zwirner, New York
2012 Thomas Ruff, Haus der Kunst, Munich, Germany
2012, Thomas Ruff, Nudes, Gagosian Gallery, London
2012, Malerei in Fotografie, Städel Museum, Frankfurt
2007, Thomas Ruff: Jpegs. Moderna Museet, Stockholm
2009, Art of Two Germanys, LACMA, Los Angeles County Museum of Art, Los Angeles
2003, Thomas Ruff, Busan Metropolitan Art Museum, Busan, Südkorea
1995, Thomas Ruff, Andere Porträts und 3D, Biennale Venedig
1992, Thomas Ruff, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt
1991, Thomas Ruff, Portraits, The Museum of Contemporary Photography, Chicago

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