Sigmar Polke

Motorradfahrer

, 2003
  • Material
    Serigrafie auf Karton
  • Edition Size
    75
  • Measurement
    50 x 70 cm
    Auflage 75 + X
    rückseitig handsigniert, datiert und nummeriert
  • Details about the frame
    Handgearbeiteter schwarz gebeizter und gewachster Ahorn Holzrahmen inkl. 10mm Distanzleiste, Maße 46,0 x 76,3 cm, das Werk ist hochgestellt montiert, inkl. Museumsglas. Staubdicht verschlossen, inkl. rückseitiger Aufhängung.
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Über die Edition

„Ich bin froh, dass ich nicht nur schwarz und weiß sehe, sondern beides zugleich.“ Das sagte Sigmar Polke im Jahr 1966 – eine Absage an ebenjenes polarisierte Denken, das Teile der Gesellschaft bis heute durchzieht. Die 60er waren auch das Jahrzehnt, in dem Polke – parallel zur Pop-Art in den USA – die Rastertechnik für sich entdeckte. Wie in der signierten und nummerierten Serigrafie auf Karton zerlegte er auf diese Weise Bildmotive aus Zeitungen, Zeitschriften, aber auch Fotografien in einzelne Punkte. Wir als Betrachtende fügen sie dann erst zusammen zu einem Motiv. In „Motorradfahrer“ – ein Sujet, das des Öfteren in Polkes Werk auftaucht – bleibt die gezeigte Szenerie zunächst rätselhaft. Wir sehen einen Mann, am Boden hockend, in der Mitte schwebt ein ungewöhnliches Objekt – und sind das Bilder, angelehnt an eine Wand? Der Raum ähnelt tatsächlich Polkes eigenem Atelier. Der Künstler, selbst Motorradfahrer, könnte gar titelgebend gewesen sein. Polke gefiel am Raster das Unpersönliche, Klischeehafte – vielleicht hält es in dieser Arbeit auch das allzu Private auf Distanz. Wir nehmen es als Aufforderung, noch genauer hinzuschauen und auch den Grautönen zu vertrauen, die sich hier aus einem Zusammenspiel ergeben: aus den Rasteranordnungen in Schwarz und in Weiß.

Über den Künstler

Sigmar Polkes (1941-2010) Künstlerlaufbahn begann bereits mit sechs Jahren. Da malte er einen Bomber, aus dessen Bauch es Hakenkreuze regnete. Er war ein Kriegskind – wie sein Künstlerfreund Gerhard Richter, und wie Richter war er aus der DDR in den Westen geflohen. Die beiden trafen sich an der Düsseldorfer Kunstakademie und riefen den „Kapitalistischen Realismus“ aus, in Abgrenzung zum Diktum im Osten Deutschlands. Früh machten sie auf sich aufmerksam, doch Sigmar Polke wurde vor allem mit einem Gemälde aus dem Jahr 1969 weltberühmt: „Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!“ Die Aufforderung ist auf der – bis auf die schwarz Ecke – weißen Leinwand in Schreibmaschinentypo notiert.

Die Ironie war Sigmar Polke ureigen, genauso wie seine Auflehnung gegen die Überhöhung des künstlerischen Schaffens oder gegen den Kunstbetrieb – auch wenn er selbst später zu den bestgehandeltsten deutschen Künstlern aufstieg. Der Kurator Harald Szeemann lud ihn im Jahr 1972 zur Documenta ein. Polke war dann auch auf der Documenta 6 und 7 dabei. Im Anschluss stellte er in allen großen Museen aus, darunter das Lenbachhaus in München, das Moderna Museet in Stockholm, das Museum Ludwig in Köln, das Amsterdamer Stedelijk-Museum, das Centre Georges Pompidou in Paris und der Berliner Martin Gropius Bau. Im Jahr 1986 erhielt Sigmar Polke den Goldenen Löwen für den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig und 2002 den Praemium Imperiale in Tokyo – zwei seiner zahlreichen Auszeichnungen.

Latest Exhibitions (Selection)

Sigmar Polkes Werk wird seit den frühen 1960er Jahren national und international gezeigt. Noch 2016 etwa waren Arbeiten von ihm in der Gruppenausstellung „Hinter dem Vorhang“ im Museum Kunstpalast in Düsseldorf vertreten, 2017 präsentierte das Museum Frieder Burda in Baden-Baden die Einzelschau „Alchemie und Arabeske“ und in wenigen Wochen geht die Ausstellung „Produktive Bildstörung. Sigmar Polke und aktuelle künstlerische Positionen“ in der Kunsthalle Düsseldorf zu Ende, die Polkes herausragender Bedeutung Rechnung trägt.

Eine Übersicht seiner umfangreichen, jahrzehntelangen Ausstellungstätigkeit findet sich hier

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