Thomas Ruff

Ohne Titel

, 2010
  • Material
    farbige Original-Lithografie
  • Edition Size
    100
  • Measurement
    76 x 56 cm
    Auflage 100
    Auf der Vorderseite vom Künstler signiert und nummeriert
  • Details about the frame
    Edler handgefertigter Ahornholzrahmen, Außenmaße des Rahmens: ca. 78,2 x 58,2 cm. Mit Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Mit Detailaufnahmen in Wohnungen hat die Karriere des Fotografen Thomas Ruff begonnen. „Thomas, deine Fotos sind zwar schön, aber es sind Klischees. Diese Kritik seines berühmten Lehrers Bernd Becher stürzte den Studenten Ruff in eine tiefe Krise – bis er ein paar Ecken in seiner Wohnung fotografierte. So entstanden eben die „Interieurs“ und damit seine erste Serie.

Daran erinnert die Fotolithografie aus dem Jahr 2010, zurückgehend auf eine Aufnahme im Hotel, wie es der Untertitel „Badezimmer Radisson SAS“ suggeriert. Badezimmer gehörten schon zu Ruffs frühen Motiven. Dass hier auch der Gedanke an Thomas Demands blau gefliestes „Badezimmer“ – Fundort des toten Uwe Barschel – anklingen mag, erhöht noch den Reiz dieser Arbeit, geht es doch hier wie dort nicht zuletzt um das Ringen um Wertneutralität.

Ruff hat sich von Anfang an der Objektivität verschrieben und wählt Motive, die wegen ihrer Durchschnittlichkeit ein Bild ihrer Zeit liefern können, auch wenn er betont, dass ein Foto nicht mit der Wirklichkeit zu verwechseln und Realität in Zusammenhang mit der Fotografie immer relativ sei. Ein irritierender und gerade deshalb bestechender Hinweis, wenn man auf seine wirklichkeitsnahen Aufnahmen wie eben jene Interieurs, die (übergroßen) Porträts oder (retuschierten) Gebäudefotografien schaut. „Die Bilder sind gelogen“ – dieser Vorwurf gilt Thomas Ruff als Kompliment.

Über den Künstler

Thomas Ruff gehört zu den bekanntesten Fotokünstlern seiner Generation. Seine Fotografien werden zu Höchstpreisen gehandelt. In seinem künstlerischen Schaffen erfindet sich der einstige Schüler der Bechers an der Kunstakademie Düsseldorf jedes Mal neu. Hat er in der 1979 begonnenen Serie „Interieurs“ die Spießigkeit und den Mief der Bürgerlichkeit mit Fotos von biederen Tapeten, Sofaecken und Topfpflanzen abgebildet, porträtiert er ab 1986 seine Freunde und Bekannten vor schlichtem Weiß, frontal, ohne Lächeln und ungeschminkt – und fängt so die Schönheit der Normalität und Jugendlichkeit in diesen Bildern ein. Mit dieser Serie als Reihung überlebensgroßer, auf zwei Meter breite Plexiglasscheiben aufgezogener Porträts schafft Ruff den internationalen Durchbruch und trägt maßgeblich zum hohen Stellenwert künstlerischer Fotografie deutscher Herkunft bei.

Stets auf der Suche nach neuen Themen, ist Ruff von der Fotografie aus dem Bereich der Astronomie, speziell von Aufnahmen des nächtlichen Sternenhimmels, fasziniert und experimentiert erstmals 1989 mit vorgefundenem Material des Archivs des European Southern Observatory (ESO), aufgenommen von Weltraumsonden oder leistungsstarken Teleskopen, die er bearbeitet, verdichtet, koloriert oder beschneidet, um so Bilder nach seinen Vorstellungen zu gestalten. „Anfangs fehlte Kritikern das Vokabular für unsere Art der Fotografie. Man sprach über uns wie über Maler“, erinnert er sich in einem gemeinsamen Interview mit Studienfreund Gursky 2012 für das Magazin „Der Spiegel“. Ebenfalls 2012 widmete das Haus der Kunst in München Ruff eine umfassende Präsentation derjenigen Werkgruppen, die ihn international berühmt gemacht haben.

Latest Exhibitions (Selection)

2020/21 gab es eine umfassende Retrospektive mit Werken von Thomas Ruff im K20 ‒ Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Die Galerie David Zwirner wiederum präsentierte 2021 Arbeiten aus der 2019 begonnenen „tableaux chinois“-Serie in Paris. Im selben Jahr richtete das National Taiwan Museum of Fine Arts in Taichung mit „Thomas Ruff: after.images – Works 1989‒2020“ eine große Soloschau aus.
2015, FACES NOW. European Portrait Photography since 1990, Palais des Beaux-Arts, Brüssel; Damage Control: Art and Destruction Since 1950, Universalmuseum Joanneum/Kunsthaus Graz
2014/15, Thomas Ruff, Kunsthalle Düsseldorf
2014, Thomas Ruff, Lichten, S.M.A.K., Gent
2014, Photograms and Negatives, Gagosian Gallery, Beverly Hills
2013, Thomas Ruff, photograms and ma.r.s.. David Zwirner, New York
2012, Thomas Ruff, Haus der Kunst, Munich, Germany
2012, Thomas Ruff, Nudes, Gagosian Gallery, London
2012, Malerei in Fotografie, Städel Museum, Frankfurt
2007, Thomas Ruff: Jpegs. Moderna Museet, Stockholm
2009, Art of Two Germanys/Cold War Cultures, Los Angeles County Museum of
Art, Los Angeles
2003, Thomas Ruff, Busan Metropolitan Art Museum, Busan, South Korea
1995, Thomas Ruff, Andere Porträts und 3D, Biennale Venedig
1992, Thomas Ruff, Museum für Moderne Kunst, Frankfurt
1991, Thomas Ruff, Portraits, The Museum of Contemporary Photography, Chicago

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