La Nuit Zebrée

Über den Künstler und die Edition

Es ist eine ursprüngliche, spirituelle Kraft, mit der die Werke Georges Noëls (1924‒2010) auf uns wirken. Auf der Grundlage eines pastosen Farbauftrags entwickelte der französische Künstler eine ganz eigene Maltechnik, die auf dem Gebrauch von Polyvinylazetat – einem Gemisch aus Pigmenten, Sand und Leim – beruht. Hier hinein kratzte er in gestisch-performativem Duktus Zeichen, beeinflusst auch von den Schriftsymbolen archaischer Kulturen.

Seine künstlerische Neugier in Bezug auf die Natur, außereuropäische Kulturen sowie die Entstehung der Erde und der Menschheit spiegelt sich wider im Holzschnitt „La Nuit Zebrée” aus dem Jahr 1997 – ein Werk, dass uns auf immer wieder neue, intensive Art und Weise in seinen Bann zieht. Noëls Œuvre entstand unter dem Einfluss des Informel, das die Farbe von den Fesseln der vorgegebenen Form befreite und die Spontanität in den kreativen Schaffensprozess brachte ‒ eine Kunstrichtung, die nicht zuletzt eng verbunden ist mit dem Pariser Galeristen und Kunsthändler Paul Facchetti, der Noël Ende der 1950er Jahre entdeckte. Facchetti vertrat in Europa so wichtige Künstler wie Klee, Fontana, Dubuffet oder auch Pollock.

1964 auf der Documenta III vertreten, führte Noël seine Künstlerlaufbahn u.a. nach New York.Radierungen des Künstlers befinden sich u.a. im Département des arts graphiques des Louvre.