KP Brehmer

Werbung für eine Landschaft (Sabine) Anzeige

, 1966
  • Material
    Klischee, 3 Farben auf Chromolux
  • Production Method
    Name, Jahr, Titel gestempelt
  • Edition Size
    100
  • Measurement
    50 x 40 cm
  • Details about the frame
    Handgefertigter tiefschwarz gefärbter Holzrahmen, mit 10 mm Distanzleiste. Außenmaße ca. 37,1 x 53,2 cm. Inkl. Rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen.
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„Werft Eure Paletten auf den Misthaufen. Lasst Eure Produkte in Druckmaschinen rotieren. Die Kunstpostkarte in jedes Haus!“ Das propagierte KP Brehmer im „Kleinen Manifest der Kunstpostkarte“ im Jahr 1966. Denn der Künstler hatte nie nur die Museen und Sammler, sondern immer auch das Volk als Kunstadressat im Blick. In der Serienfertigung sahen er und Zeitgenossen wie Joseph Beuys oder Wolf Vostell die Möglichkeit einer Demokratisierung des Kunstkonsums. Das sogenannte Multiple wurde damals heiß diskutiert. Und ab 1963 fertigte KP Brehmer konsequent Druckgrafiken in unlimitierter Auflage – die zwischen 3 und 60 D-Mark kosteten. Zu dieser Zeit entstand auch das Klischee des gelernten Grafikers KP Brehmer „Werbung für eine Landschaft (Sabine) Anzeige”. Im Gegensatz zur abstrakten Kunst interessierten ihn realistische Motive. Für seine Trivialgrafiken bediente er sich in der Werbung und den Massenmedien. Neben Autos oder Raumfahrern häufig: nackte Frauen. Indem er das Bild von der Ware entkoppelt, bleibt allein der voyeuristische Blick – herausgerissen aus dem medialen Zusammenhang als degradierend entlarvt.
Die Grafik stand am Anfang des künstlerischen Schaffens von KP Brehmer, später kamen Objekte, Malerei und Filme hinzu. Als ausgebildeter Reprotechniker absolvierte der in Berlin-Kreuzberg geborene KP Brehmer ein Studium der freien Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf. Dem Galeristen René Block folgte er dann zurück in seine Heimatstadt, wo er die Szene gemeinsam mit Künstlerkollegen wie Gerhard Richter oder Sigmar Polke aufmischte. Als „Kapitalistischer Realismus“, eine politische Spielart der Pop-Art, wurden ihre Werke bezeichnet. KP Brehmer visualisierte gesellschaftspolitische Tendenzen, nicht selten in Diagrammen, von denen viele bis heute gültig sind.

Sein bekanntestes Werk hing 1972 auf der documenta 5 im Fridericianum in Kassel, „Korrektur der Nationalfarben“: Eine riesige Goldfläche symbolisierte das Großkapital, ein schmaler schwarzer Streifen den Mittelstand und ein feiner roter Strich den unterbemittelten Rest der Haushalte.

Der langjährige Professor für Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg ist in Sammlungen wie der der Berlinischen Galerie, der Hamburger Kunsthalle oder des Museum of Modern Art in New York vertreten. Seine jüngeren Ausstellungen in der Frankfurter Schirn, dem Lenbachhaus in München oder bei Raven Row in London zeigen das ungebrochene Interesse an seinem Werk.

Latest Exhibitions (Selection)

2016, Deutscher Pop, Stadtmuseum Ahrweiler - Weißer Turm, Bad Neuenahr-Ahrweiler; Honey, I rearranged the collection, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
2015, KP Brehmer - Von Der Trivialgrafik Zur Farbengeographie - Edition Block, Berlin; Ich kenne kein Weekend. Aus René Blocks Archiv und Sammlung. - NBK - Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; Office Space, Yerba Buena Center for the Arts, San Francisco
2014, German Pop - Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main; K.P Brehmer: Real Capital – Production - Raven Row, London; Adventures of the Black Square: Abstract Art and Society 1915 – 2015 - Whitechapel Art Gallery, London; Shanghai Biennale 2014; Playtime - Städtische Galerie im Lenbachhaus & Kunstbau, München
2013, Art Turning Left: How Values Changed Making 1789–2013 - Tate Liverpool; 55. Biennale di Venezia, Venedig
2011, KP Brehmer. A test extending beyond the action - Centro Andaluz de Arte Contemporáneo (CAAC), Sevilla; Volumen! - Museu d´Art Contemporani de Barcelona - MACBA, Barcelona
2010, KP Brehmer - Vom Ursprung der Welten - Künstlerhaus Frise, Hamburg
2009, KP Brehmer - Milliken, Stockholm; Who killed the Painting? - Weserburg | Museum für moderne Kunst, Bremen; Notation. Form und Kalkül in den Künsten - ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe; Art of Two Germanys/Cold War Cultures - Los Angeles County Museum of Art - LACMA, Los Angeles; 11. International Istanbul Biennial
2008, KP Brehmer - NBK - Neuer Berliner Kunstverein, Berlin; Notation. Kalkül und Form in den Künsten - AdK - Akademie der Künste, Berlin; Europop - Kunsthaus Zürich
2004, KP Brehmer - Nationale Werte - Städtische Galerie Bietigheim-Bissingen, Bietigheim-Bissingen; Kunst in Hamburg.Heute - Hamburger Kunsthalle; Behind the facts interfunktionen 1968-1975 - Fundación Joan Miró, Barcelona
1998, KP Brehmer - Alle Künstler lügen - Kunsthalle Fridericianum, Kassel
1990, 8. Biennale of Sydney 1990 - The Readymade Boomerang, Sydney
1977, documenta 6, Kassel
1972, documenta 5, Kassel
1971, KP Brehmer : Produktion 1962 – 71 - Kunstverein in Hamburg, Metamorphose de Dinges - Neue Nationalgalerie, Berlin
1964, Neodada, Pop, Décollage, Kapitalistischer Realismus - Galerie René Block, Berlin

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