A.R. Penck

Fortschritt durch Integration

, 1992
  • Material
    Mehrfarbige Serigraphie (Siebdruck) auf Büttenpapier
  • Edition Size
    60
  • Measurement
    70 x 50 cm
    Auflage 60 + X nummerierte und signierte Exemplare
    Besonderheit: der Künstler hat sich einen Jux erlaubt und die Arbeit mit 4/80 Millionen nummeriert
  • Details about the frame
    Handgefertigter Rahmen aus Ahornholz, weiß lasiert mit Distanzleiste. Rahmenmaße ca. 58 x 79 cm, inkl. rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Archaisch anmutende nackte Figuren, gemalt wie in der Steinzeit, mit Kalligrafie-artigen Symbolen und Signalfarben zu einem bunten Reigen verbunden: ‚Fortschritt durch Integration’ hat A. R. Penck augenzwinkernd seine Serigraphie von 1992 genannt, die wir ihnen heute vorstellen. Mit ihren dominanten Zeichen und groben Linien ist die Arbeit charakteristisch für Pencks berühmte frühe ‚Standart’-Bilder, die stets einfache Bildzeichen verwenden, so dass jeder Betrachter den Inhalt gleichsam wie Verkehrsschilder lesen kann. Außerdem stellt uns das Werk wie ein Suchbild vor weitere Aufgaben: Es ist ein ironisches Wechselspiel zwischen Mann und Frau, Zeichencodes und Gruppenzugehörigkeiten, das Penck uns da präsentiert – wird hier die Vielfalt des Lebens in einen geregelten Kreislauf gepresst oder wird das weibliche Prinzip zum verbindenden Element, das einen Strom erst zum Fließen bringt? Die scheinbar simple, moderne Höhlenmalerei Pencks trägt uns Rätsel auf...

Über den Künstler

Strichmännchen wie aus der Höhlenmalerei, Bildelemente, die an Runen erinnern, und eine Ästhetik, die Graffiti schon früh vorwegnimmt: A. R. Penck zählt seit den 1960ern zu den Superstars der Gegenwartskunst. Geboren 1939 als Ralf Winkler in Dresden, blieb der Autodidakt in der DDR weitgehend unbekannt, während seine Werke, die so gar nicht der offiziellen sozialistischen Vorstellung entsprachen, ab den 60er Jahren vom Westen ausgehend die Welt eroberten und ihn in den 80ern endgültig zum Star der Kunstszene machten. Dem Teilnehmer von drei Documenta-Ausstellungen in Kassel (1972, 82 und 92) wurde 1977 die Teilnahme durch Einwirken eines IM der DDR-Staatssicherheit auf einen hessischen Parlamentarier verhindert. Nachdem 1980 seine Ausbürgerung in die BRD erzwungen wurde, blieb A. R. Penck nur kurz im anderen Deutschland, wanderte nach Irland aus und lebt heute in Dublin, Berlin und New York. Werke Pencks sind heute u. a. im MOMA New York, dem Städel Museum Frankfurt, dem Musee d´Art Moderne et Contemporain de Strasbourg und in der Tate Britain in London vertreten.

Latest Exhibitions (Selection)

2013 A.R. Penck, New Paintings, Michael Werner, New York
2013 Before the West: Select Works from the 1970s - Leo Koenig, New York
2011 Bilderwahl! - Encording Reality, Kunsthaus Zürich
2008 De l'Est à l'Ouest - Musée d´Art Moderne de la Ville de Paris, Paris
2007 Retrospective - Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main
2005 Blickwechsel II. Weltbilder – Steinzeit und Avantgarde - Städel Museum, Frankfurt/Main
1997 German Darkness and Contemporary Symbol - Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Hiroshima
1992 Drawings: A Retrospective - David Nolan Gallery, New York
1984 A.R. Penck - Mary Boone Gallery - 745 Fifth Avenue, New York
1978 Y: Zeichnungen bis 1975 - Kunstmuseum Basel

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