Rose Wylie
Die Arbeiten der britischen Künstlerin wirken unmittelbar, ihre Lebendigkeit springt uns an. In ihrer Lithografieserie „Things around the House“ von 2016 zeigt sich dieses Spielerische, auch in Abgrenzung zum Zögerlichen, zum Konzeptuellen. Ganz unterschiedlich gestimmte Frauen, Insekten, teils flatternd, ein krabbelndes Spinnentier, eine Doppeltür mit Fenstern, geschlossen – Wylie konzentriert sich auf die Essenz von Dingen und Menschen, auf das, was ihr mehr oder weniger zufällig begegnet, wie es sich ihr zeigt. Zwei ihrer Fundgruben sind ihr Haus und ihre Umgebung in Kent. 1934 dort geboren, ist sie bis heute der Grafschaft treu geblieben. Sie begann früh zu malen, setzte lange aus, um ihre Kinder großzuziehen, begann erneut. Und nun hat sie Erfolg, großen, sehr späten Erfolg. Wylie scheint das nicht zu kümmern: „Suddenly, it all came together“, meint sie, „but the work is no different, and I’m no different.“