Brigitte Waldach
Wenn ich lese, sehe ich Bilder, und wenn ich zeichne, sehe ich Texte. Ich kann keinen Bereich ohne den anderen denken“, so hat Brigitte Waldach ihr künstlerisches Arbeiten einmal erläutert. Sie war Meisterschülerin bei Georg Baselitz an der Hochschule für Künste in Berlin, zuvor studierte sie Germanistik. Die Schrift ist wichtiger Bestandteil ihrer oft großformatigen Zeichnungen und Rauminstallationen, in denen sie Inhalte und Bezüge auch mithilfe sogenannter Verspannungen – meterlanger flexibler Gummibänder – ins Dreidimensionale übersetzt. Nicht alles ist lesbar, vieles überlagert sich, die Bedeutungsebene reicht über den konkreten Inhalt hinaus. Lichtspiele und Wortklänge erweitern die Raum- und Sinneserfahrung. Bei Waldach verdichtet sich Schrift zu Wolken, türmen sich Texte zu Gebirgen auf, werden Kompositionen dreidimensional begehbar. Komplexität wird hier zu einem außergewöhnlichen Kunstereignis. Waldachs Werke sind häufig ortsspezifisch und in Museen, Galerien und auf Messen zu sehen. Ihre Arbeiten befinden sich in zahlreichen öffentlichen Sammlungen, u.a. in der Albertina in Wien, der Fondation Francés bei Paris, der Berlinischen Galerie sowie dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin.